Nachdem ich in Gjøvik angekommen war und zunächst etwas Schlaf nachgeholt hatte – ohne Decke oder Kopfkissen wohl bemerkt – verlief mein erster Gang in Richtung des örtlichen Einkaufszentrums. Dort deckte ich mich zunächst mit dem Notwendigsten ein, sprich: je ein Messer, Gabel, Löffel, ein Brettchen, plus eine Tupperdose (die ich allerdings als Schälchen zweckzuentfremden plante). Außerdem die bereits genannten Decke und Kopfkissen, sowie in dem Zuge auch Bettbezüge (Bettwäsche hatte ich mitgenommen, aber keinen passenden Bezug für ein 120*200cm Bett). Der entsprechende Laden hieß übrigens „Princess“ und ich schlafe jetzt wahrlich wie die wunderschöne Prinzessin, die ich in meinem tiefsten Inneren wahrscheinlich schon immer gewesen bin? Keine Ahnung. Aber der Preis war für norwegische Verhältnisse auf jeden Fall ganz ok, was ich über die Lebensmittelpreise wahrlich nicht zu behaupten vermag. Zwar lag das teilweise auch daran, dass der Supermarkt in der CC Mall mit unter die teuerste Lösung ist an Lebensmittel zu kommen, aber auch günstigere Alternativen wie REMA 1000 oder KIWI mini pris liegen weit über deutschen Preisen. Als Vergleichsbasis kann grob davon ausgegangen werden, dass in Norwegen das günstigste Gemüse aus konventionallem Anbau einen vergleichbaren Preis wie biologisch angebaute Fairtrade-Lebensmittel in Deutschland hat.

Dieser Schock verfliegt allerdings schon rein auf Grund der Alternativlosigkeit sehr schnell. Das einzige was nicht so schnell verfliegt ist, dass ich Preise immernoch in Euro ausdrücke – das allerdings aus praktischen Gründen, weil die Zahlen dann immer eine Null weniger haben. Also Preise umrechnen: ja; Preise mit denen in Deutschland vergleichen: besser nicht.

Weiteres Besteck und Geschirr kaufte ich einige Tage später in einem lokalen Second Hand Store (Tig og Tøy Gjøvik), wo sie allerdings keine Töpfe und Pfannen hatten. Da es diese auch zwei Wochen später auf dem für uns veranstalteten Flohmarkt am Ende der Ersten Uniwoche nicht gab, kaufte ich beides schließlich in der günstigsten möglichen Variante neu für zusammen 60€ – kannste nichts machen, norwegische Preise halt.

Aber zurück zur ersten Woche in Gjøvik nach der Ankunft! Am Freitag trafen wir uns zunächst für ein erstes Kennenlernen mit allen Austauschstudierenden, die bereits angekommen waren (alles Deutsche) und kurz darauf wurde vom norwegischen Äquivalent eines Studentenwerkes vor dem Wohnheim gegrillt. Dort lernten wir noch weitere Austauschstudierende, die zwischenzeitlich noch angekommen waren (nicht mehr nur Deutsche), und einige Norwegerinnen und Norweger kennen. Darüber hinaus wurde hier auch verschiedene Spiele veranstaltet. Ziel war natürlich abermals das Kennelernen der Anderen. Zum Abschluss galt es hierbei in Zweiergruppen eingeteilt einen Hindernisparcours zu absolvieren. Einem Partner waren dabei die Augen verbunden, während die andere (sehende) Person Anweisungen gab. Es gab zwei Runden, sodass beide je einmal laufend und sehend tätig waren. Diesen Wettbewerb konnten meine Mitstreiterin und ich tatsächlich gewinnen, sodass wir je einen NOK 500 Gutschein für REMA 1000 (Supermarkt) erhielten.

Ebenfalls in der ersten Woche habe ich mich übrigens auf den Weg zum Freilichtmuseum „Eiktunet“ gemacht. Das befindet sich auf einem Hügel über der Stadt und beherbergt authentische Häuser verschiedener Zeitalter überall aus dem ganzen Land. Bilder dazu sind im Photoalbum zu finden.

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